Elektroinstallation richtig planen –
Die 5 größten Fehler vermeiden!

Eine moderne Elektroinstallation ist das Herzstück jedes Hauses – doch gerade hier passieren oft kostspielige und gefährliche Fehler. Falsch dimensionierte Leitungen, fehlende Schutzmaßnahmen oder eine unzureichende Planung können später zu Problemen führen und teuer nachgebessert werden müssen.

Damit dir das nicht passiert, haben wir diesen kostenlosen Ratgeber für dich erstellt. Hier erfährst du:

Fehler 1: Fehlende Planung der Steckdosen & Schalter

Unterschätzt: Wie viele Steckdosen braucht man wirklich?
Viele Hausbesitzer und Renovierer machen den Fehler, zu wenige Steckdosen einzuplanen oder sie an ungünstigen Stellen zu platzieren. Später führt das zu Mehrfachsteckdosen und Verlängerungskabeln – unschön, gefährlich und unpraktisch.

Typische Probleme aus der Praxis:

  • ❌ Die Kaffeemaschine und der Wasserkocher teilen sich eine Steckdose – ständig umstecken!

  • ❌ Im Wohnzimmer fehlt eine Steckdose für eine Stehlampe neben dem Sofa.

  • ❌ Im Schlafzimmer ist nur eine Steckdose pro Bettseite – aber wo lädt man Smartphone und Laptop?

  • ❌ In der Küche fehlen Steckdosen für Mixer, Toaster & Co.

  • ❌ Zu wenige Schalter: Man muss durch den ganzen Raum gehen, um das Licht auszuschalten.

Lösung: So machst du es besser!

  • Steckdosen mit Bedacht planen:

    • Mindestens 3 Steckdosen pro Wandseite in Wohnräumen.

    • In der Küche: 1 Steckdose pro Gerät + Reserve für neue Küchengeräte.

    • Im Schlafzimmer: Doppelte Steckdosen an jeder Bettseite für Handy, Lampe & Wecker.

    • Im Büro: Mindestens 6 Steckdosen für PC, Monitor, Drucker, Router etc.

    • Im Wohnzimmer: Steckdosen hinter dem TV, damit Kabel versteckt bleiben.

    • USB-Steckdosen für einfaches Laden von Smartphones und Tablets.

    Lichtschalter clever platzieren:

    • Ein Hauptschalter am Eingang, um alles auszuschalten (z. B. für Urlaub).

    • Lichtschalter an beiden Enden eines Flurs oder Treppenhauses (Wechselschaltung).

    • Dimmer für Wohnzimmer und Schlafzimmer für gemütliche Beleuchtung.

    • Schalter für Außenbeleuchtung in der Nähe der Haustür.

Extra-Tipp:

Plane direkt Leerrohre für zukünftige Erweiterungen – dann kannst du später nachrüsten, ohne die Wände aufstemmen zu müssen!

Fehler 2: Keine Zukunftssicherheit (Smart Home, E-Mobilität & mehr)

Heute bauen – aber an morgen denken!

Viele Hausbesitzer und Renovierer planen ihre Elektroinstallation nur für den aktuellen Bedarf. Doch die Technik entwickelt sich rasant weiter: Smart-Home-Systeme, Wallboxen für E-Autos oder moderne Sicherheitssysteme benötigen eine zukunftssichere Infrastruktur.

Typische Probleme aus der Praxis:

  • ❌ Späteres Nachrüsten von Smart-Home-Lösungen erfordert aufwendige Umbauten.

  • ❌ Keine ausreichende Verkabelung für smarte Rollläden oder Raumthermostate.

  • ❌ Keine Netzwerkanschlüsse in wichtigen Räumen – WLAN allein reicht oft nicht aus!

  • ❌ Fehlende Vorbereitungen für eine Wallbox – später teuer nachrüstbar.

Lösung: So machst du es besser!

  • Smart Home vorbereiten – auch wenn du es noch nicht direkt nutzt:

    • Leerrohre verlegen, um später leicht Kabel für Smart-Home-Geräte nachzuziehen.

    • Bus-Systeme wie KNX oder Funklösungen für smarte Licht- und Heizungssteuerung einplanen.

    • Schalter und Steckdosen für smarte Steuerung vorbereiten (z. B. smarte Dimmer oder Bewegungsmelder).

    E-Mobilität berücksichtigen:

    • Wallbox-Anschluss (400V, 11 oder 22 kW) direkt in der Garage oder am Stellplatz einplanen.

    • Zählerkasten mit Platz für Erweiterungen vorsehen, falls später ein Energiemanagement-System für PV-Anlage und E-Auto integriert werden soll.

    Netzwerk & Sicherheit nicht vergessen:

    • LAN-Anschlüsse in wichtigen Räumen: Homeoffice, Wohnzimmer (für Streaming), Kinderzimmer.

    • Sicherheitskameras & Türsprechanlage mit Strom- und Netzwerkanschlüssen vorbereiten.

Extra-Tipp:

Selbst wenn du heute noch kein E-Auto oder Smart Home hast – durch eine vorausschauende Planung sparst du später hohe Nachrüstungskosten!

Fehler 3: Billige Materialien & falsche Auswahl der Komponenten

„Geiz ist nicht geil“ – besonders bei Strom!

Viele Renovierer und Hausbesitzer greifen aus Kostengründen zu günstigen Materialien oder Standardlösungen, die nicht für ihre Anforderungen geeignet sind. Doch minderwertige Kabel, Sicherungen oder Steckdosen können nicht nur schneller kaputtgehen, sondern auch ein Sicherheitsrisiko darstellen – im schlimmsten Fall droht ein Brand!

Typische Probleme aus der Praxis:

  • ❌ Zu dünne Kabelquerschnitte führen zu Überhitzung und Kabelbrand.

  • ❌ Billige Steckdosen verschleißen schneller – Funkenflug und Wackelkontakte drohen.

  • ❌ Günstige Sicherungsautomaten lösen zu spät oder gar nicht aus.

  • ❌ Falsche Schutzeinrichtungen (z. B. fehlender FI-Schalter) erhöhen die Gefahr eines Stromschlags.

  • ❌ Keine Berücksichtigung der tatsächlichen Last – z. B. Küche und Badezimmer mit zu schwachen Stromkreisen.

Lösung: So machst du es besser!

  • Hochwertige Materialien verwenden:

    • Steckdosen & Schalter von namhaften Herstellern (z. B. Berker, Jung, Gira).

    • Kabel mit ausreichendem Querschnitt (z. B. 2,5 mm² für Steckdosenkreise statt nur 1,5 mm²).

    • Feuchtraum-geeignete Installationen in Bad, Keller oder Außenbereich.

    Sicherungskasten professionell planen:

    • FI-Schalter (RCD) für alle Stromkreise – Schutz vor lebensgefährlichen Stromschlägen.

    • Leistungsreserven einplanen, falls später neue Stromverbraucher hinzukommen (z. B. Wallbox oder Wärmepumpe).

    • Getrennte Stromkreise für leistungsstarke Verbraucher (z. B. Backofen, Waschmaschine, Durchlauferhitzer).

    Qualität statt Billiglösungen wählen:

    • Günstige Baumarkt-Produkte meiden, besonders bei Sicherungen und Kabeln.

    • Steckdosen mit erhöhtem Berührungsschutz (Kindersicherung) für Haushalte mit Kindern.

    • Dimmer, Bewegungsmelder & Schalter mit LED-Kompatibilität berücksichtigen.

Extra-Tipp:

Lass deine Elektroinstallation von einem Fachmann überprüfen, wenn du dir unsicher bist – das schützt dich und dein Zuhause!

Fehler 4: Zu wenig Lichtplanung – Räume bleiben dunkel & ungemütlich

Gutes Licht ist mehr als eine einzelne Deckenlampe!

Viele Hausbesitzer unterschätzen die Bedeutung einer durchdachten Lichtplanung. Eine einzelne Deckenleuchte reicht selten aus, um einen Raum optimal zu beleuchten. Das Ergebnis: Schatten in den falschen Ecken, ungemütliche Atmosphäre und eine Beleuchtung, die nicht zu den verschiedenen Nutzungen eines Raumes passt.

Typische Probleme aus der Praxis:

  • ❌ Wohnzimmer wirkt kalt und ungemütlich, weil nur eine zentrale Lampe vorhanden ist.

  • ❌ Küche ist schlecht ausgeleuchtet – Schatten beim Schneiden und Kochen.

  • ❌ Badezimmer hat grelles Licht ohne Spiegelbeleuchtung – unvorteilhaft beim Schminken oder Rasieren.

  • ❌ Fehlende indirekte Beleuchtung sorgt für zu harte Kontraste.

  • ❌ Lichtschalter sind ungünstig platziert – kein praktisches Ein- und Ausschalten.

Lösung: So machst du es besser!

  • Mehrere Lichtquellen pro Raum einplanen:

    • Grundbeleuchtung: Helle Deckenlampen oder Einbauspots für gleichmäßiges Licht.

    • Zonenbeleuchtung: Direktes Licht für Arbeitsbereiche (z. B. unter Küchenschränken, über dem Esstisch).

    • Akzentbeleuchtung: Indirekte LEDs für eine gemütliche Atmosphäre (z. B. hinter dem TV oder entlang der Decke).

    • Funktionsbeleuchtung: Spiegelbeleuchtung im Bad, Leselampen im Schlafzimmer, Nachtlichter im Flur.

    Clever platzierte Lichtschalter & Dimmer nutzen:

    • Wechselschalter an beiden Enden eines Flurs oder Schlafzimmers.

    • Dimmer für Wohnzimmer & Schlafzimmer – flexibles Licht für jede Stimmung.

    • Bewegungsmelder in Flur & Treppenhaus – automatisch Licht, wenn es gebraucht wird.

    • Smart Home Integration: Steuerung per App oder Sprachbefehl für maximalen Komfort.

    Indirekte Beleuchtung für eine moderne Optik:

    • LED-Streifen unter Möbeln oder an der Decke für sanfte, blendfreie Beleuchtung.

    • Hintergrundbeleuchtung für den TV – entlastet die Augen und schafft eine gemütliche Atmosphäre.

    • Wandlampen statt nur Deckenlicht – angenehmeres, weicheres Licht.

Extra-Tipp:

Teste vorab mit einer mobilen Lampe, wo Licht benötigt wird, bevor du fest installierst!

Fehler 5: Selber machen ohne Fachwissen – Gefährlich & teuer!

„Strom macht keine Fehler – nur du!“

Viele Hausbesitzer und Renovierer versuchen, ihre Elektroinstallation selbst in die Hand zu nehmen, um Kosten zu sparen. Doch elektrische Arbeiten sind nicht nur kompliziert, sondern auch lebensgefährlich, wenn sie falsch ausgeführt werden. Eine fehlerhafte Verkabelung kann zu Stromschlägen, Kurzschlüssen oder sogar Bränden führen.

Typische Probleme aus der Praxis:

  • ❌ Kabel falsch angeschlossen – Sicherungen fliegen ständig raus.

  • ❌ Fehlender FI-Schutzschalter – erhöhtes Risiko für tödliche Stromschläge.

  • ❌ Steckdosen oder Schalter überlastet – Überhitzung & Brandgefahr.

  • ❌ Fehlerhafte Erdung – bei einem Defekt steht das Gehäuse eines Geräts unter Spannung!

  • ❌ Heimwerker-Fehler: „Ich hab’s schnell mal gemacht“ – spätere teure Nachbesserung nötig.

Lösung: So machst du es besser!

  • Elektroinstallationen von einem Fachmann ausführen lassen:

    • Sicherheitsvorschriften & DIN-Normen einhalten – nur Profis wissen, was wirklich vorgeschrieben ist.

    • Fachgerechte Planung: Welche Stromkreise braucht es? Welche Leitungslängen und Querschnitte sind notwendig?

    • Korrekte Absicherung im Verteilerkasten: FI-Schalter, Automaten & Erdung aufeinander abgestimmt.

    • Gewährleistung & Sicherheit: Bei Schäden durch fehlerhafte Eigenmontage zahlt keine Versicherung!

    Diese Arbeiten sollte nur ein Elektriker machen:

    • Hauptstromanschluss & Sicherungskasten anschließen oder umbauen.

    • Verlegung & Anschluss von Starkstromleitungen (z. B. für Herd, Wallbox).

    • FI- & LS-Schalter einbauen oder erneuern.

    • Anschlussarbeiten an elektrischen Leitungen mit 230V oder 400V.

Extra-Tipp:

„Do it yourself“ ist eine tolle Sache – aber nicht, wenn es um Strom geht! Lieber einmal in eine professionelle Installation investieren, als später teure Reparaturen oder sogar einen Brand zu riskieren.

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