Ratgeber Elektroinstallation

Eine gute Planung ist wichtig

Wie überall im Leben, ist auch hier eine gute Planung wichtig. Denn nur so können Sie sich sicher sein, später genau das zu haben, was Sie im Alltag benötigen und was Ihnen gefällt. Auch muss die Elektroinstallation über Jahrzehnte sicher funktionieren und kann zwischendurch nur schwer „mal eben“ erneuert werden und auch in Zukunft soll alles noch nach Möglichkeit ein moderner Standard sein.

Schalter und Steckdosen

Die Anzahl und Orte von Schaltern und Steckdosen sind sehr individuell. Je nach Grundriss, je nach Kunden und sein Nutzungsverhalten bzw. seine elektrischen Geräte muss unterschiedlich geplant werden. Daher ist es wichtig, dass Sie sich frühzeitig Gedanken machen.

Gibt es einen Küchenplan vom Küchenbauer? Perfekt, dann sind Sie für die Küche schon alles durchgegangen. Ansonsten machen Sie sich Gedanken, was für Küchengeräte Sie wo nutzen. Vor allem dauerhaft angeschlossene Geräte sollten Sie bedenken. Auch ist es gerade in der Küche sinnvoll zum Beispiel an die Weihnachtszeit zu denken, in der eventuell viele Küchengeräte (Mixer, Rührgerät,…) gleichzeitig eine Steckdose benötigen.

Standort von TV Geräte sollte auch schon mal durchdachte werden. Denn an dieser Stelle werden oftmals mehrere Steckdosen benötigt.

Wichtig ist auch schon mal in die Zukunft zu denken. Gerade bei Kinderzimmer denkt man oftmals gar nicht dran, dass die kleinen Kinder irgendwann auch mal Jugendliche sind und mehr Steckdosen benötigen. Oder auch, dass die Kinder irgendwann mal ausgezogen sind und man dann diesen Raum eventuell anders nutzen mag. Nacharbeiten später sind immer um einiges aufwändiger und somit kostenintensiver, wie es gleich mit einzuplanen.

Es muss auch nicht immer Standarddesign sein. Fragen Sie gerne nach schönem Design. Es gibt hunderte von Designmöglichkeiten. Das gilt für die Form von Steckdosen genauso wie für die Farben oder das Material. Sie werden sich wundern, welche Auswahl es da gibt.

Tipp: Es gibt keine zu vielen Steckdosen, es gibt nur zu wenige.

Beleuchtung

Licht wird oftmals leider zu wenig beachtet. Eine gute praktische Lichtplanung müsste theoretisch nachts stattfinden, denn da sieht man genau, wo es benötigt wird. Gehen Sie eventuell mal wirklich im Dunkeln durch Ihren jetzigen Wohnbereich und achten Bewusst drauf, wie das Licht an den Stellen überall wirkt. Gerade in der dunkeln Jahreszeit fällt uns dann auf, dass es doch entweder Ecken gibt die unschön ausgeleuchtet sind oder einfach die Art des Lichtes (die Lichtfarbe) einen etwas unzufrieden stimmt.

Also, machen Sie sich Gedanken über die Stellen der Deckenleuchten, planen Sie vielleicht sogar Wandbeleuchtungen mit ein. Beziehen Sie die Leuchten auch über den Elektriker, kann dieser Ihnen auch hier gut weiterhelfen.

Einbruchschutz

Ob Sie Gegenstände mit höheren Werten in Ihrem Zuhause haben oder es einfach um ein Sicherheitsgefühl geht. Sie sollten sich hierfür auf jeden Fall einen Fachmann suchen, der Sie berät. Hier sollten Sie sich aber auch schon vorher Gedanken machen, ob es nur um ein Sicherheitsgefühl geht, für das eventuell keine hochpreisige Anlage notwendig ist, oder ob es wirklich um Schutz von Werten geht die entsprechend versichert sind. Es kann auch sein, dass wenn Sie höhere Werte versichert haben, Ihre Versicherung eine Alarmanlage verlangt die VdS-Zertifiziert ist. Auch das sollten Sie ins Gespräch mit dem Fachmann einwerfen, sollte es der Fall sein.

Außenbereich und Türkommunikation

Im Einfamilienhaus, also wenn eine komplett neue Türkommunikation aufzubauen ist, ist hier eine Videosprechanlage definitiv vorzuziehen. Diese erhöht die Sicherheit enorm, vor allem, wenn man dann irgendwann älter ist. Kein Öffnen der Tür mehr notwendig ohne vorher zu sehen, wer dort steht. In Wohnungen ist dies meist eher abhängig von der bestehenden Gesamtanlage. Je nachdem ist ein nachrüsten möglich oder nicht. Auch gibt es die Möglichkeiten die Sprechanlage mit einem Smartphone zu koppeln, so dass man sogar von unterwegs beispielsweise den Kindern die Tür aufmachen kann, wenn diese Ihren Schlüssel vergessen haben.

Allgemein sollte für den Außenbereich es möglich sein alles gut auszuleuchten. Auch dies erhöht die Sicherheit und den Komfort. Bewegungsmelder sollten hier aber nur sehr gezielt eingesetzt werden. Diese können sonst abends ungewollt dazu führen, dass man voller Panik denkt, dass sich jemand fremdes im Garten bewegt. Dabei war es dann vielleicht nur ein größeres Tier oder ähnliches.

Heimnetzwerk

Keine Wohnung, kein Haus mehr ohne Heimnetzwerk. Gerade in der jetzigen Zeit mit dem Home Office, aber auch sonst, zeigen sich mit einer Heimvernetzung immer mehr Vorteile. Schließlich steigen die Datenraten enorm. Man besucht nicht mehr nur einfache Textseiten im Internet, sondern schaut Filme auf Youtube, streamt auf dem TV Netflix oder schaut generell TV über den Breitbandanschluss. Und das sogar nicht unbedingt nur alleine, sondern zeitgleich auch die Kinder. Außerdem, je nach Beruf, benötigt man im Home Office eventuell auch eine stabile hohe Datenrate.

Daher sollten Sie unbedingt einen zentralen Multimediaschrank bauen, von wo aus Sie feste Netzwerkanschlüsse in den einzelnen Räumen ziehen lassen. So können Sie auf das störanfällige und teils langsame W-Lan verzichten in den Bereichen, wo qualitativ stabile Datenraten relevant sind bzw. hohe Datenraten übertragen werden. Beispielsweise bei Smart TV’s, Desktops-Rechner oder Spielekonsolen.

Mit Leerrohren die Zukunft gestalten

Viele verzichten leider drauf. Dabei können Leerrohre in der Wand spätere Änderungen oder auch Erneuerungen nicht nur einfacher machen, sondern auch günstiger. Denn oftmals kann man auf das aufstemmen der Wände verzichten. Gerade im Bereich der Telekommunikation (TV, Internet usw.) macht sowas großen Sinn. Denn die Technik entwickelt sich weiter und in ein paar Jahren könnte es Sinn bringen, sich ganz andere Leitungen an der Stelle zu legen. Legt man allerdings dafür keine Leerrohre, so ist die Erneuerung nur mit hohen Kosten möglich. Investieren Sie als lieber am Anfang beim Neubau oder der Sanierung etwas mehr Geld, sparen sich dann aber später die Kosten. Und sind wir doch mal ehrlich: Später verzichten wir dann eh doch lieber auf die Erneuerung hin zu neuer Technik, nur weil der Aufwand zu groß dann ist ohne Leerrohre. Ermöglichen Sie sich also auch später modernste Technik nutzen zu können.

Das Smart Home besser nicht alleine planen

Grundlage zur Planung eines Smart Home sind sicher alle vorherigen Punkte. Allerdings ist die Planung einen Smart Home, in dem nicht nur Technikverliebte zufrieden wohnen können, nicht so ganz einfach. Daher ist hier dringend zu empfehlen schon sehr früh einen Fachmann mit ins Boot zu holen zur Beratung. Im Idealfall vor allen anderen Gewerken. Denn ein Smart Home kann in die arbeiten vieler anderen Gewerke mit eingreifen.

Mit einem Smart Home erhöhen Sie den Komfort, aber auch die Energieeffizienz Ihres Hauses, die Sicherheit, halten Schäden minimal und ermöglichen sich auch im Alter länger uneingeschränkt zuhause leben zu können. Smart Home Technik wird immer mehr verbaut und entwickelt sich so Schritt-für-Schritt zum Standard im Wohnbereich.